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Hochsensibel reisen – 7 Tipps

20. Jun 2023 | Mind & Soul | 0 Kommentare

Du bist hochsensibel und fährst bald in den Urlaub oder planst eine Reise? Dieses Mal willst du dich aber wirklich erholen?

Dann ist dieser Artikel für dich!

Hochsensibel zu reisen kann eine echte Herausforderung sein.

Ist es dir auch schonmal passiert, dass du dich nach dem Urlaub erst recht urlaubsreif gefühlt hast?

Wenn du hochsensibel bist und in den Urlaub willst, geht es meist schon vorher los.

Auf der einen Seite bist du furchtbar wissbegierig und willst entdecken, auf der anderen brauchst du dringend Erholung. Also fängst du an, zu überlegen.

Wohin? Wie reise ich an? Wie wohnen? Was ist zu Hause zu regeln, was muss eingepackt werden? Nicht davon zu reden, dass auf der Arbeit ein riesiger Berg abgearbeitet werden muss.

Wenn du dann erstmal im Urlaub angekommen bist, musst du als Hochsensible erstmal die vielen Eindrücke verarbeiten. Und bist dann platt wie eine Flunder.

Planung ist das halbe Leben, wenn du hochsensibel bist.

Wir können ziemlich viel Stress von vornherein vermeiden. Das ist keine Raketenphysik, sondern Planung und Erwartungsmanagement.

Ja, es könnte dann trotzdem mal ins Chaos ausarten. Die Chancen, dass es gut wird, stehen aber gar nicht mal so schlecht.

Um den ganzen Urlaubsstress zu entzerren und den Druck rauszunehmen, hab ich dir meine besten Tipps zum Reisen als Hochsensible zusammengestellt.

Schau einfach, welcher Tipp für dich taugt und welcher nicht. Hier geht’s weder um noch mehr „müssen“, noch bin ich von der Urlaubspolizei ;)!

Ich wünsch dir viel Spaß beim Lesen und Vorfreude für deinen Urlaub!

1. Hochsensibel reisen: Nimm den Druck raus.

Ein schöner Urlaub fängt schon vorher an. Und zwar im Kopf!

Überzogene Erwartungen können den schönsten Urlaub vermiesen.

Du bist seit Wochen, vielleicht sogar Monaten, fix und fertig und willst dich in einer Woche ultimativ erholen? Hmmm…finde den Fehler!

Wenn du mehr erwartest, als realistisch möglich ist, kannst du nur enttäuscht werden.

Wenn du sehr erschöpft bist, ist Urlaub allein nur selten die Lösung. Gerade für Hochsensible ist Reisen ja oft eine Zusatz-Herausforderung, weshalb du diesen Artikel liest. Und wenn, muss der Urlaub auch eine gewisse Länge haben, jedenfalls drei Wochen oder besser länger.

In der Regel ist aber bei dir und deinem Alltag, statt beim Urlaub anzusetzen, wenn du insgesamt sehr erschöpft bist. Denn schließlich können wir in den ca. sechs Wochen Urlaub im Jahr nicht die anderen 46 Wochen ausgleichen, wenn da was ganz grundsätzlich schief läuft.

Erholung funktioniert nicht auf Knopfdruck.

Früher hab ich mich mit dem Gedanken, ich müsse mich jetzt erholen, total unter Druck gesetzt. Und war entsprechend enttäuscht, wenn ich nicht ultimativ erholt und Salsa tanzend wieder nach Hause kam. Heute versuche ich mein Bestes und akzeptiere, wenn es mit der Erholung nicht so geklappt hat. Herrlich, wenn der Druck nachlässt!

hochsensibel reisen

Wenn man sich nicht mehr erholen MUSS, kann man sich ganz nebenbei erholen.

Hochsensibel und reisen

2. Wollen vs. Brauchen.

Welche Ziele hast du mit diesem Urlaub?

Meist sind die ersten Fragen: Wohin? Wieviel Geld will ich ausgeben?

Bevor du dich das fragst, ist es noch wichtiger zu überlegen, welche Ziele du in diesem Urlaub erfüllen willst. Und mit Zielen meine ich nicht Reiseziele.

Was brauchst du und was willst du? Denn nein, das ist nicht immer dasselbe.

Willst dudich entspannen und erholen?

  • dich inspirieren lassen und neues entdecken?
  • Natur und Ruhe genießen?
  • Städte, Getümmel und Party?
  • von allem etwas?

Frag dich anschließend, was du wirklich brauchst. Wonach dein ganzer Organismus lechzt. Hochsensible brauchen auf Reisen häufig besonders viel Ruhe und Rückzug, denn sie sind im Alltag in der Regel chronisch überreizt.

Wenn Wollen und Brauchen auseinander fallen, überlege, wie ein Kompromiss aussehen könnte.

Achte unbedingt darauf, dass deine Bedürfnisse, also was du brauchst, ausreichend berücksichtigt werden. Ansonsten kommst du wieder genervt und nicht erholt aus dem Urlaub.

Hinterfrage unbedingt dein Wollen. Ist das wirklich dein Wille? Oder haben dir nur andere suggeriert, dass z.B. der Urlaub auf einem Kreuzfahrtschiff das einzig Wahre ist?

By the way: Mir ist das so passiert. Und mich kriegt erst wieder jemand auf ein Kreuzfahrtschiff, wenn viiiiieeel Gras über die letzte Sache gewachsen ist. Die war zwar schweineteuer, aber heute müsste man MICH dafür bezahlen, dass ich mich freiwillig zu solchen Menschenmengen und Socken in Sandalen geselle. Aber hey, wenn du Kreuzfahrten liebst, hin da! Bestimmt gibt es auch jede Menge Kreuzfahrten mit etwas stilvolleren Gästen, die für Hochsensible geeignet sind. und Freigeister wie mich geeignet sind. Ich befürchte nur zum Preis eines Einfamilienhauses, da ich quasi fast alleine auf dem Kutter sein müsste. 

Erholung sieht für jeden anders aus.

Du kannst davon ausgehen, dass du vor allem das Gegenteil von dem brauchst, was du im Rest des Jahres erlebst.

Du hetzt dich im Alltag von Termin zu Termin? Dann wäre in den Tag hinein zu leben, ohne auf die Uhr schauen zu müssen, genau das Richtige für dich.

Sitzt du im Alltag tagaus tagein vor dem Laptop und hast „Rücken“? Dann wäre lockere Bewegung super hilfreich (aber bitte nicht total übertreiben, das wird dann nicht gut enden). 

Im Büro kommst du den Anfragen nicht hinterher und zwischen Suppe und Kartoffeln kümmerst du dich um deine zwei kleinen Kinder? Dann sind für dich Ruhe und Vereinfachung wichtig.

Du langweilst dich in deinem Job und hattest mehr Ruhe, als dir lieb war? Dann brauchst du unbedingt Anregung und Abwechslung.

Regeneration ist mega wichtig, wenn du als Hochsensible Urlaub machst.

Als Hochsensible hast du im Urlaub ein großes Bedürfnis nach Erholung, auch wenn du abenteuerlustig und unternehmungsfreudig bist. Das tiefgreifende Verarbeiten der neuen Informationen erfordert viel Zeit und Energie.

Vernachlässige also auf keinen Fall das Bedürfnis nach Regeneration in deiner Planung. Das können Pausen sein, zusätzliche Zwischenübernachtungen auf einer langen Fahrt oder eine ruhige Ferienwohnung in der Natur.

Wenn du zwei kleine Kinder hast, ist klar, dass es sehr schwierig ist, zur Ruhe zu kommen. Versuche zumindest, dass du etwas Komfort kriegst. Vielleicht ist z.B. eine stundenweise Kinderbetreuung möglich.

Wie man es nicht machen sollte.

Ich plaudere mal aus dem Nähkästchen, wie es läuft, wenn man sich diese wertvollen Gedanken nicht macht.

Ich war mal in Lissabon. Wissbegierig, entdeckungslustig. Nur gleichzeitig bin ich ultra empfindlich und brauche viel Ruhe.

Es ist ein Spannungsfeld zwischen wollen und brauchen.

hochsensibel Urlaub

Ich hab mich voll von meinem übermütigen Willen einnehmen lassen und hab mitten in der Stadt gewohnt. Weil ich die Stadt so spannend fand. Die Müllwagen schäpperten nachts, die Betrunkenen johlten und zur Krönung kam eine ganze Demo mit Megaphon und Polizeisirenen. Ergebnis: Ich hatte drei Tage Migräne und fühlte mich wie ein Zombie.

Heute würde ich lieber in einer ruhigen Seitenstraße oder außerhalb wohnen, dann wäre es ein viel erholsamerer und schönerer Urlaub geworden.

Simpel, oder? Da waren wieder die Pferde mit mir durchgegangen und ich hatte vorausgesetzt, ich könne mich als Hochsensible auf Reisen so verhalten, wie alle anderen.

3. Streit den Nährboden entziehen

Wenn Wünsche und Bedürfnisse ausbalanciert werden, braucht man sich nicht mehr die Rübe einhauen.

Wer kennt es nicht, wenn du nicht gerade allein reist. Eigentlich sollte es eine idyllischer Reise werden und nun zanken sich die Kinder. Oder du und dein Partner kriegt euch in die Wolle.

Dich als Hochsensible stresst das gerade auf Reisen total, denn du brauchst Harmonie, um dich wohl zu fühlen.

Entziehe daher dem Streit den Nährboden, indem ihr eure Wünsche und Bedürfnisse im Vorfeld klärt. Redet vorher über eure unterschiedlichen Erwartungen und Bedürfnisse, um unrealistische Gedanken zu entlarven und einen Kompromiss zu finden – der sich für alle gut anfühlt.

Liebt dein Partner den Trubel, du aber brauchst Ruhe? Dann könnt ihr euch am Rande einer Stadt einquartieren und für Trubel und trotzdem ausreichend Rückzug sorgen.

Du hast Kinder? Oft vererbt sich die Hochsensibilität und dein Kind ist es auch. Dann seid ihr schon mindestens zwei, die gutes Energiemanagement betreiben müssen. Die neuen Reize wollen ja alle verarbeitet werden. Sorge dann unbedingt für ausreichend Pausen und Ruhephasen. Sonst sind mega Stress und massig Wutanfälle vorprogrammiert.

4. Gerade als Hochsensible: Plane freie Zeit vor und nach dem Urlaub ein.

Als Hochsensible hast du weitaus mehr Reize zu verarbeiten als durchschnittlich sensible Menschen.

Überstürzt nach der Arbeit abbrausen, sofort zum Sightseeing, abends auf die Piste und kaum ist die Reise vorbei, direkt weiter rödeln? 

Das ist schon für Otto Normalverbraucher anstrengend und kann vor allem für Hochsensible ordentlich in die Hose gehen. Ich spreche da aus schmerzhafter Erfahrung, denn ich hatte im und nach dem Urlaub früher in der Regel besonders schlimm Migräne.

Erholung? Pustekuchen. Dem Himmel sei dank sind diese Zeiten dank Arbeit an mir und meinem Leben nur vorbei.

Plane daher als Hochsensible immer ein paar Puffertage ein – vor und nach der Reise. So kannst du erstmal etwas runterfahren und dann geht’s los. Hinterher dasselbe.

Es ist immer mehr zu tun, als wir denken.

Es kommen unvorhergesehene Dinge dazwischen und schon sind wir in der Stressspirale.

Mal eben noch dies und das erledigen, hinterher der berühmte Wäscheberg… und auf der Arbeit warten schon alle freudig auf die leistungsstarke, perfekt erholte Urlauberin. Die Hölle….

Gib dir Zeit, wieder anzukommen.

Urlaub als Hochsensible

Plane unbedingt Extra-Zeit ein, lege Termine nicht zu dicht und verschiebe, was nicht wirklich wichtig oder dringend ist.

Einfach, oder? Die einfachen Dinge vergessen wir schnell, dabei sind sie so unschätzbar wichtig!

5. Urlaub für Hochsensible: Listen forever

Hochsensible sind ständig unterschwellig am Abwägen, Sortieren und Verarbeiten.

Da ist es Stress pur, zwischen 1000 Möglichkeiten zu entscheiden. Was nehme ich mit? Hab ich auch nichts vergessen? Alle wichtigen Medikamente eingepackt??

Mir hat es geholfen, eine „Packliste für immer“ zu schreiben. Sie ist universell, für Sommer oder Winter. Was ich dann nicht mitnehmen muss, kann ich einfach ignorieren (z.B. logischerweise Handschuhe im Sommer).

Mach auch eine Liste für die Fahrt, zumindest wenn ihr als Familie reist. Getränke, Taschentücher, Hygieneartikel, Snacks, Spielzeug usw..

Und dann gibt es noch die dauerhaufte Liste „Vor der Reise“. Denn auch hier gibt es iiiiiiiiimmer dasselbe zu bedenken und zu regeln. Das brauchst du nicht jedes Mal neu mühsam zu überlegen und Angst zu haben, etwas zu vergessen.

Meine persönliche Liste enthält z.B.:

  • Katzensitter und Futter organisieren
  • Heizung runter
  • Kühlschrank leer räumen und sauber machen
  • Müll runter
  • Pflanzen versorgen
  • Kaffeeautomaten sauber machen

Wohnung aufräumen und putzen steht nicht drauf, da ich das garantiert nicht vergesse. DAS Chaos bei mir in der Wohnung kurz vorm Urlaub kann man nicht übersehen.

Listen entlasten!

Das ist ja jetzt alles nix Neues, denkst du dir. Nö, ist es auch nicht. Meist wissen wir ja schon, was gut für uns ist. Aber wir setzen es zu selten um!

Die guten, alten Listen können uns doch ganz schön entlasten – wenn wir es nicht völlig übertreiben und zu viele perfekte Listen für jeden Krimskrams erstellen.

Listen schaffen Freiraum im Kopf.

Auch wenn sie ziemlich unsexy und unspontan sind – das bisschen Planung für immer gibt dir eine Menge Tiefenentspannung im Kopf – für alle Reisen, die da noch kommen mögen. 

6. Hochsensibel reisen: Schon vorher für hinterher vorsorgen

Mach es dir so leicht wie möglich.

Wenn du aus dem Urlaub kommst, bist du im besten Fall erholt. Was aber klar ist: Es wartet auch schon wieder eine Menge Arbeit auf dich.

Nicht nur im Büro scharren alle mit den Hufen. Auch zu Hause musst du Koffer auspacken und Wäsche waschen. Und die Post sortieren. Und Briefe beantworten. Und einkaufen. Und natürlich geht der Alltag weiter, das heißt der ganz normale Wahnsinn.

Sorge daher schon vor dem Urlaub dafür, dass du es hinterher so einfach wie möglich hast

Was du als Hochsensible vor dem Urlaub schon für hinterher tun kannst:

  • Kaufe für nach dem Urlaub eingefrorene oder haltbare Lebensmittel ein. Dann sparst du dir, total k.o. direkt einen Großeinkauf machen zu müssen. Bei mir müssen zumindest H-Milch, eingefrorenes Brot, Butter, Käse und ein paar halbwegs gesunde Tiefkühlessen da sein. Man kann fast alles einfrieren.
  • Bestell überflüssige Postwerbung ab. Oft erreicht uns zu Hause ein ganzer Schwung Post während der Reise und erschlägt uns dann, wenn wir wieder kommen. Der Stapel ist ein ganzes Stück kleiner, wenn nicht so viele Flyer und Kataloge dabei sind.
  • Hab Briefumschläge und Briefmarken parat für nach dem Urlaub. Manches kann man ja auch heute noch nur per Brief regeln. Bevorzugt laufen solche Dinge dann während des Urlaubs an. Idealerweise kleben die Briefmarken schon auf den Umschlägen, so hast du noch weniger zu tun, wenn du wieder da bist.
  • Versuche die Wohnung so ordentlich und sauber zu hinterlassen, wie du es schaffst. Vielleicht offensichtlich, aber erwähnenswert. Es ist so schön und beruhigend, in eine saubere, aufgeräumte Wohnung zurück zu kehren statt in einen schmutzigen Chaoshaufen. Wasch alle Wäsche, so weit du es schaffst, beziehe das Bett schonmal neu usw.. So hast du hinterher wirklich etwas Luft und Zeit, dich um die neu angefallenen Dinge zu kümmern.

Für all das sollst du dich nicht verausgaben, nein. Wenn du dir ein paar Tage im Voraus frei nimmst, wie empfohlen, brauchst du das auch nicht. 

7. Genervt zu sein, ist ein gutes Zeichen

Dein Körper ist süchtig nach Stress.

Wenn der Stresspegel im Urlaub sinkt, „fehlen“ dem Körper erstmal die Stresshormone. Du wirst gereizt, hibbelig und willst ständig nach dem Smartphone greifen und rumdaddeln.

Das Geheimnis von Erholung ist, diese Genervtheit auszuhalten und NICHT weiter den Stresspegel hoch zu halten. Nicht weiter zu hetzen und pausenlos am Smartphone zu daddeln.

Auf Genervtheit folgt Erholung.

Mach dir klar, dass die erste Erholungsphase während deiner Reise daraus besteht, genervt zu sein – gerade wenn du hochsensibel bist. Die Erholung folgt dann im Anschluss. Wenn der Cortisolspiegel sinkt.

Dann wirst du erstmal seeeeehr müde, gähnst viel und bist schlapp. Das ist das untrügliche Zeichen für ENT-Spannung.

Sei dann nicht enttäuscht, dass der Urlaub erstmal nicht Bombe ist. Freu dich, dass die Erholung eingeläutet wird und halte durch! Der beste Teil kommt dann noch 🙂

Und jetzt wünsche dir einen wunderschönen, erholsamen Urlaub!!!

hochsensibel reisen

Alles Liebe,
Dein Schöngeistrebell

Verrate mir: Wie gestaltest du deinen Urlaub als Hochsensible? Hast du noch Tipps zum Reisen als Hochsensible, die wir unbedingt alle kennen sollten?

P.S.: Vergiss nicht, die Ohrstöpsel einzupacken!