Von tausend Facetten und Möglichkeiten: Wie ich wieder wurde, wer ich bin
Hi, ich bin bin Julia –
Künstlerin, Rechtsanwältin und Expertin für erhöhte Neurosensitivität* („Hochsensibilität“).
Mein Ziel ist, dass intelligente, sensitive Menschen wieder ihren Stärken vertrauen, ein besseres Image in der Gesellschaft verkörpern und endlich ihren wertvollen Wesenskern „auf die Welt bringen“ – und sich dabei großartig fühlen statt sich aufzuopfern.
Ich werbe auf meinem Blog „Schöngeistrebell“ für einen gesünderen Umgang mit Emotionen im Allgemeinen und hoher Neurosensitivität im Besonderen. Dabei nehme ich kein Blatt vor den Mund. Es geht hier aber auch darum, den Sinn für das Schöne zu zelebrieren und dir so den Tag zu versüßen. Damit ist nicht der trügerische schöne Schein gemeint, sondern Lifestyle mit Tiefgang.
Ich habe selbst eine stark erhöhte Neurosensitivität, bin also das, was man allgemein als „hochsensibel“ bezeichnet. Außerdem interessiere ich mich brennend für tausend scheinbar unzusammenhängende Themen und bin besessen davon, Neues zu lernen.
Heute bin ich stolz auf meine Sensitivität und tausend Facetten. Das war aber nicht immer so.
Inhaltsverzeichnis
- Das sonderbare Kind
- Die Sinnsuchende
- Die Künstlerin und Prinzessin auf der Erbse
- Die Frau mit den tausend Interessen
- Die unnahbare Schülerin
- Die Studentin, Rechtsanwältin, Ehefrau und Mama
- Die Schauspielerin
- Die Frau mit den tausend Krankheiten und der Krankheit der tausend Gesichter
- Die Frau, die sich „heilte“
- Das Stehauf-Fräulein
- Die Frau mit ganz eigenen Problemen und Lösungen
- Die Anwältin deiner Seele
Das sonderbare Kind
Ich wurde in eine Künstlerfamilie mit ungarischen Wurzeln geboren. Die Kunst und die Natur sind meine Inspirations – und Kraftquellen.
Ich war freiheitsliebend, rebellisch und extrem willensstark. Die allermeisten Erwachsenen fand ich oberflächlich, unfair und dumm. Daher beschloss ich von heute auf morgen, nicht mehr mit ihnen zu sprechen. Für Jahre. Nur mit meinen Eltern und einigen wenigen Auserwählten redete ich – mit jenen allerdings ohne Pause.
Die Sinnsuchende
Mich trieben seit jeher die großen Sinnfragen um:
Was ist Glück und wie entsteht es? Warum sind manche Menschen todunglücklich, obwohl sie alles haben? Warum sind andere trotz widriger Umstände rundum zufrieden?
Warum sind manche ständig im Schlamassel während andere eine Teflonschicht gegen Viren, Probleme und schlechte Laune zu haben scheinen?
Die Künstlerin und Prinzessin auf der Erbse
Solange ich zurück denken kann, malte ich wie am Fließband, schrieb Gedichte, schauspielerte und sang ich und spielte diverse Instrumente.
Ich schien viel intensiver wahrzunehmen und zu erleben als der Durchschnitt. Für mich war alles laut und bunt. Der Grad zwischen unwiderstehlichem Sog und Überforderung schmal. Doch einmal im Flow, war ich der Border Collie unter den Kindern. Brachte unermüdlich Leistungen und Werke aller Art zustande.
Meinen großen Gerechtigkeitssinn, meine starke Empathie und Intuition empfand ich mehr als Fluch denn als Segen. Mein überempfindliches Gehör war grandios, wenn ich Musik machte oder hörte, aber ansonsten eine immense Belastung. Alles war laut und wuselig.
Ich hörte die Wespen kauen und Mäuse husten. Ohropax waren meine besten Freunde.
Außerdem schien ich die Gedanken, Stimmungen und Energien von sämtlichen Menschen um mich herum wahrnehmen zu können. Damals dachte ich, dass dies normal sei und jeder diese starken Wahrnehmungen habe.
Ich konnte nur in meinem eigenen Bett schlafen. Bei Freunden oder auf Reisen musste ich mein Bettzeug mitnehmen und am besten noch eine extra-dicke Auflage, damit ich die Chance hatte, eine Stunde weg zu dämmern.
Heute kann ich das Phänomen in Worte fassen: erhöhte Neurosensitivität aka Hochsensibilität.
Die Frau mit den tausend Interessen
Schon so lange ich denken kann, treibt mich eine schier unstillbare Neugier an. Ich interessiere mich brennend für Themen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben:
Psychologie, Ernährungswissenschaften, Philosophie, Literatur, Rechtswissenschaften, Inneneinrichtung, Mode, Archäologie, Kulinarik, Mathematik. Und Blumen. Und Malerei. Und Bauchtanz – um nur ein paar zu nennen ☺.
Ja, du hast UND gelesen.
Ich lebte diese Leidenschaften als Hobbies oder diversen kleineren Aufträgen aus. Auch hierfür habe ich heute Namen: Vielbegabung bzw. Scannerpersönlichkeit.
Die unnahbare Schülerin
Als ich 6 war, überzeugte mich meine Mutter mühsam, dass ich dringend mit Erwachsenen reden müsse, weil ich sonst wohl nie in die Schule dürfe. Und zur Schule müsse ich gehen, auch wenn ich schon lange lesen und schreiben könne. Ich kam nicht drum herum. Antwortete auf die unvermeidbaren Fragen. Langweilte mich fürchterlich und portraitierte aus Verzweiflung alle Schüler und Lehrer, um die Zeit irgendwie totzuschlagen. Was mir vor allem Ärger einbrachte.
Die meisten anderen Kinder schienen sich vor allem für Tamagotchis, Markenklamotten, Fußball und später fürs Knutschen zu interessieren. Sie konnten mit mir nicht viel anfangen und ich nicht viel mit ihnen. Ich hatte wenige, intensive Freundschaften auf Augenhöhe, die mir vollkommen genügten. Ich war trotzdem immer froh, wenn ich wieder zu Hause war und meine Freiheit hatte.
Um es auf den Punkt zu bringen:
ich war (und bin) echt anders und passte noch nie in eine Schublade
Obwohl ich eine überdurchschnittlich gute Schülerin war (außer ich übersah mal wieder die letzten Seiten der Arbeit), wurde mir gesagt, ich sei zu unnahbar und ich müsste mich mehr „öffnen“, mich irgendwie …..nun ja……verändern. Das irritierte mich und entzog sich für mich jeglicher Logik.
Ich schlussfolgerte daraus: „Wenn aus dir etwas werden soll, füge dich ins System ein!“
So umzingelten mich schleichend die vorgefertigten Erwartungen und Lebensentwürfe anderer Menschen.
Als Teenie machte ich mir Luft und rebellierte durch ausufernde Parties und halsbrecherische Aktionen. Nachts auf Achse fühlte ich mich frei und lebendig. Ich nahm viele Highlights und teils zweifelhafte Erfahrungen mit. Dabei hatte ich wirklich mehr als einmal einen Schutzengel, OMG.…
Die Studentin, Rechtsanwältin, Ehefrau und Mama
Auf Dauer gab ich dem Druck nach und versuchte so zu sein, wie die Welt mich haben wollte. Wurde pflichtbewusst und angepasst.
Zu meinem Leidwesen gab es weit und breit keinen Beruf, der meine Interessen und Talente vereinen hätte können. Schließlich entschied ich mich für ein ebenso konventionelles wie komplexes und spannendes Themengebiet, mit der Aussicht darauf, es flexibel einsetzen zu können.
Ich studierte Jura. Der Stoff war ausufernd und der Druck hoch. Anders als in der Schule musste ich nun lernen, um gute Noten zu schreiben. Ich war sehr ehrgeizig. Noch während des Referendariats stieg ich in eine Laufbahn in der Wirtschaft ein.
Nach und nach dehnte sich die Arbeit magisch aus.
So verlor ich – kaum merklich – Schritt für Schritt und Tag für Tag meine tausend Leidenschaften auf diesem Weg. Unbeschwertheit und Leichtigkeit schlichen sich auf leisen Sohlen davon. Ich gab dennoch Vollgas.
Im Referendariat lernte ich derweil meinen Mann und Seelenpartner kennen. Ich dachte, ich sei zu fett, hässlich und krank für ihn. Dem war aber nicht so. Das Gegenteil war der Fall.
Nachdem das geklärt war, zog er am selben Tag ein und nie wieder aus.
2010 heirateten wir und 2015 bekamen wir unseren wunderbaren – ebenfalls hochsensiblen – Sohn.
Die Schauspielerin
Da Sensitivität in den Augen der Meisten etwas ist, das man sich dringend abgewöhnen sollte, versuchte ich krampfhaft, sie loszuwerden. Oder wenigstens nicht als (auch noch hoch-)sensitiv aufzufallen.
So trug ich in der Öffentlichkeit eine möglichst neutrale „Maske“ und versuchte, einen Durchschnittsmenschen mit Durchschnittsinteressen und Durchschnittsverhalten zu mimen, um mich nicht permanent rechtfertigen zu müssen.
Auch lehnte ich meine ausgeprägte sensitive Seite und damit ein fundamentales Persönlichkeitsmerkmal von mir längst selbst ab, da mir jene nur Probleme zu bereiten schien.
Die Frau mit den tausend Krankheiten und der Krankheit der tausend Gesichter
Ich machte derweil noch eine zweite Karriere: in Diagnosen.
Ich bekam mit Anfang 20 im Studium für über 15 Jahre heftige chronische Schmerzen aller Art. Es prasselten Diagnosen wie chronische Migräne, Fibromyalgie, Reizdarm und zu guter letzt – quasi als Sahnehäubchen – Multiple Sklerose (MS). Schwarzer, klebriger Teer legte sich über meine Lebensfreude und meine Seele. Mit 25 wurde bei mir die erste depressive Episode festgestellt. Ich war am Tiefpunkt angelangt.
Seele zu Körper: Geh du vor, auf mich hört sie ja nicht.
(Auszug Zitat von Ulrich Schaffer)
Verbissen versuchte ich, die Schmerzen und Probleme loszuwerden. Mein Leben hatte sich zu einem permanenten Kampf entwickelt. Einem Kampf gegen die Schmerzen und die Krankheiten. Und damit gegen mich selbst. Ich versuchte alles, aber nichts schien zu helfen.
Den Shift schaffte ich erst, als ich los ließ. Als ich aufhörte, gegen meine Sensitivität, meine ureigenste Persönlichkeit und gegen meinen Körper anzukämpfen. Als ich wieder anfing, mich dem zu widmen, was mich gesund und glücklich macht statt dem, was mich krank macht. Ich wieder anfing, mich daran zu erinnern, was meine Seele nährte, bevor ich es abstellte.
Indem ich mich daran erinnerte, wer ich eigentlich war.
Die Frau, die sich „heilte“
Ich nahm all meine Schmerzen und Schattenseiten radikal an. Suchte nicht mehr die Rettung da draußen, durch den einen, richtigen Arzt oder die eine, richtige Pille. Sondern holte mir die Kontrolle über meinen Körper und mein Wohlbefinden zurück. Arbeitete viel an mir. An meinen Einstellungen und Gedanken. Lernte wieder, meiner inneren Stimme zu folgen und ging in Dialog mit meiner Seele. Ich suchte und fand den Sinn hinter all dem Leid. Gab meinem Körper und meiner Seele wieder die Nahrung, die sie verdienten und stellte meine Ernährung in eine „artgerechte“, intuitive Ernährungsweise um.
Ich hörte auf, darauf zu warten, dass ich gesund werde, um das Leben wieder genießen zu können. Vielmehr fing ich an, das Leben zu leben, für das ich bestimmt bin. Und wurde so nach und nach wieder gesund und glücklich – nach meiner eigenen Definition.
Heil sein bzw. gesund sein ist nach meinen Begriffen etwas anderes, ist so viel mehr als die Abwesenheit von Symptomen und Krankheit.
Für mich war das Ziel erreicht, als ich aus dem Kampf gegen mich selbst ausstieg.
Das Stehauf-Fräulein
Der Weg war ein einziges Auf und Ab. Immer wenn ich dachte, ich hätte es geschafft, kam ein heftiger Rückschlag. Zum Glück setzte ich meinen eisernen Willen nun einmal konsequent für mich ein anstatt für irgendeinen Erfolg im Außen. Und es hat sich gelohnt! Ich erschuf mich noch einmal neu.
Heute habe ich keine chronische Migräne und keine chronischen Bauchschmerzen mehr. Und keine Depressionen.
Und wenn ich mal Migräne oder sonstige Schmerzen habe, leide ich nicht mehr derart darunter. Denn heute weiß ich: Mein Körper will mir dienen.
Ich beschritt den Weg aber nicht allein, sondern nahm Hilfe zur Selbsthilfe von Coaches und Mentoren in Anspruch. Ich filterte die wirksamsten Methoden heraus und stellte mir mit Tools aus der Psychotherapie und Persönlichkeitsentwicklung sowie den Ernährungswissenschaften meine eigene Erfolgsmethode zusammen.
Der Schatten der MS wird wohl mein Begleiter bleiben. Wobei ich nicht weiß, was die größere Herausforderung ist: Die Nebenwirkungen der leider notwendigen Medikamente oder die unberechenbaren Auswirkungen dieser „Wundertüte“.
Doch trotz der erheblichen Einschränkungen fühle ich mich „heiler“ und freier denn je. Ohnmacht und Verzweiflung sind Frieden und innerer Verbundenheit gewichen.
Die Frau mit ganz eigenen Problemen und Lösungen
Perfekt bin ich ganz und gar nicht. Auch ich habe Probleme wie jeder andere. Im Gegensatz zu früher und zu (viel zu) vielen Menschen weiß ich aber heute, was zu tun ist. Und welchen Zweck das „Problem“ oder „das Symptom“ für mich hat.
Inzwischen ist mir klar, dass gutes Energiemanagement essentiell für mich ist. Durch die starke Wahrnehmungsfähigkeit und tiefgründige Verarbeitung bin ich mit meiner umfassenden, hohen Neurosensitivität weit anfälliger als der Durchschnitt, aus dem Gleichgewicht zu geraten.
Doch obwohl ich Höllentrips durchgemacht habe, bin ich heute dankbar für meine extreme Sensitivität. Sie beschert mir unendlich viele Vorteile und Fähigkeiten. Auch sehe ich meine Talente heute nicht mehr als selbstverständlich oder sogar sonderbar an, sondern als Geschenk.
Ich möchte wirklich mit keinem emotionalen Holzklotz tauschen.
Die Anwältin deiner Seele
Ich sehe es als meine Berufung an, dich als (hoch-)sensitive Seele mit idealistischem Wesenskern vor sinnlosem Leid zu bewahren und zu stärken. Ich will dich inspirieren. Sinn und Sinnlichkeit, das Schöne und das Wahre mit dir und für dich zelebrieren. Ich sehe mich als Anwältin deiner Seele und will ihr zeigen, welche Sonnenseiten der Sensitivität sie inzwischen vergessen hat.
Ich will dich erinnern, wie schön das Leben sein kann. Obwohl und gerade weil dir alles unter die Haut geht. Egal wie schlecht du dich gerade fühlst.
Mein Ziel ist es auch aufzuklären, dass hohe Sensitivität kein Synonym für leise, schüchtern, doof oder sogar schwach ist. Dass es schillernde Facetten gibt.
Dass sie kaum beachtete, geniale Dimensionen wie ein erhöhtes Bewusstsein, tiefe Verarbeitung und erhöhte Empathie verbirgt. Dass sie mit erhöhter Kreativität und sehr häufig erhöhter Intelligenz einhergeht und einen außerordentlich wertvollen Beitrag leisten kann.
Die so gern zitierte und negativ behaftete schnelle „Reizüberflutung“ ist nur die Kehrseite. Du bist jener auch nicht hilflos ausgeliefert, sondern kannst sie in deinem Rahmen positiv beeinflussen.
Du siehst: Es lohnt sich, zu wissen, wer du wirklich bist.
It´s better to appear strange to others than to be a stranger to yourself. (Jake Ducey)
Deshalb schreibe ich hier für dich. Über Psychologie, Hochsensibilität, Persönlichkeitsentwicklung. Über artgerechte, ethische, nervenstärkende intuitive Ernährung.
Außerdem teile ich mit dir, was die Seele eines Sinnesmenschen heilt und zum Strahlen bringt. Ich biete dir Soul Food und Genussmedizin in Form von kulinarischen Inspirationen, Poesie, Augenweiden, Malerei oder Literatur.
Wenn du einen Teil meiner DNA teilst, lass mich dich ein Stück auf deinem Weg begleiten und dir die Abkürzung zur Heilwerdung, Energie und Vitalität zeigen.
Du bist perfekt und frei auf diese Welt gekommen und brauchst nur Überflüssiges und Destruktives loslassen, um wieder in deinen happy State zu gelangen.
Bleib anders und entdecke deine Stärke.
Denn die Welt hat ein Recht auf den Unterschied, den du machst!
Gegen falsche Zwänge, Einheitsbrei oder Schwarz Weiß denken.
Für kritisches Denken, Freiheit und Vielfalt.
Gegen Optimierungsschwachsinn und eine seelenlose Leistungs- und Konsumgesellschaft.
Für die Rehabilitation der Gefühle, der Sensitivität und wahrer Schönheit.
Mit Geist!
Wer sich für langweilige Fakten interessiert, findet hier mein XING Profil.
*“erhöhte Neurosensitivität“ (nach Prof. Dr. Michael Pluess und Dr. Patrice Wyrsch) ist ein anderer, für mich sehr stimmiger und wissenschaftlich fundierter Ausdruck für „Hochsensibilität“ bzw. „Hochsensitivität“. Ich verwende diese Begriffe sowie die Begriffe (neuro-)sensitiv und empathisch gleichwertig beschreibend für ein- und dasselbe Persönlichkeitsmerkmal.